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Der Barnum-Effekt – Warum wir uns in jedem Horoskop wiedererkennen

vom 02.09.2025

Hast du schon mal einen Persönlichkeitstest gemacht, ein Horoskop gelesen oder eine Typenbeschreibung auf Social Media gesehen – und gedacht: „Das passt total zu mir!“? Dann hast du wahrscheinlich den Barnum-Effekt erlebt. Dieses psychologische Phänomen zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie leicht sich unser Gehirn täuschen lässt – und warum wir uns so gerne in allgemeinen Aussagen wiedererkennen.

Was ist der Barnum-Effekt?

Der Barnum-Effekt (auch Forer-Effekt genannt) beschreibt unsere Tendenz, vage, allgemeingültige Aussagen über die eigene Persönlichkeit als sehr zutreffend zu bewerten. Obwohl solche Aussagen auf fast alle Menschen zutreffen könnten, fühlen sie sich oft erstaunlich präzise und individuell an.

Typische Beispiele für solche Aussagen sind:

  • „Du brauchst die Nähe anderer Menschen, aber ziehst dich manchmal gerne zurück.“
  • „Du hast ein großes Potenzial, das bisher nicht vollständig ausgeschöpft ist.“
  • „Du bist ein unabhängiger Denker, lässt dich aber von anderen Meinungen beeinflussen.“

Diese Art von Aussagen sind so formuliert, dass sich die meisten Menschen zumindest teilweise damit identifizieren können. Genau das ist die „Magie“ des Barnum-Effekts.

Woher kommt der Effekt?

Der Effekt wurde erstmals in den 1940er Jahren vom Psychologen Bertram R. Forer untersucht. In seinem berühmten Experiment gab er seinen Studierenden einen Persönlichkeitstest – doch statt individueller Auswertungen erhielten alle denselben allgemeinen Text. Trotzdem bewerteten die meisten die Beschreibung als erstaunlich genau. Der Begriff „Barnum-Effekt“ leitet sich vom amerikanischen Zirkusdirektor P.T. Barnum ab, der dafür bekannt war, Menschen mit allgemeinen Aussagen zu beeindrucken („Etwas für jeden!“).

Warum funktioniert das?

Der Barnum-Effekt wirkt besonders stark, wenn Aussagen positiv oder schmeichelhaft formuliert sind. Hinzu kommt, dass wir dazu neigen, Informationen zu selektieren: Wir erinnern uns eher an zutreffende Teile und ignorieren oder relativieren den Rest. Außerdem spielt der Wunsch nach Selbstverstehen und Zugehörigkeit eine Rolle – wir wollen uns selbst erkennen und gemocht werden.

Wo begegnet uns der Effekt im Alltag?

  • In Horoskopen und astrologischen Texten
  • In Online-Persönlichkeitstests und Buzzfeed-Quizzes
  • In der Werbung, wenn Produkte mit vermeintlich „maßgeschneiderten“ Aussagen beworben werden

Warum ist das relevant?

Wenn wir verstehen, wie der Barnum-Effekt funktioniert, können wir kritischer mit Informationen umgehen – besonders mit Aussagen über uns selbst. Das heißt nicht, dass alle Persönlichkeitstests wertlos sind – aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen: Ist das wirklich individuell oder nur clever formuliert?

Fazit

Der Barnum-Effekt zeigt, wie sehr unser Bedürfnis nach Selbstverstehen unsere Wahrnehmung beeinflusst. Er erinnert uns daran, dass wir nicht immer so objektiv sind, wie wir glauben – und dass psychologische Effekte oft im Verborgenen wirken.

Wenn du mehr über solche spannenden Effekte erfahren willst und dich dafür interessierst, wie unser Denken funktioniert, dann schau dir unseren Studiengang Psychologie & Kommunikation an der Campus M University an.

Hier findest Du weitere Informationen zum Studiengang!

Sara Baumeister und Chris Braunstein
Studienberatung

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