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Der Google-Effekt – Warum wir weniger wissen, wenn wir wissen, wo wir es finden

vom 03.07.2025

Du hast gerade etwas Spannendes gelernt – zum Beispiel, warum Menschen auf Gruppenfotos attraktiver wirken (Cheerleader-Effekt). Du denkst dir: „Cool, das merke ich mir!“ – und drei Stunden später ist es weg. Kennst du? Dann hast Du vielleicht gerade den Google-Effekt erlebt.

Was ist der Google-Effekt?

Der Google-Effekt (auch „digitale Amnesie“ genannt) beschreibt ein Phänomen, das von Betsy Sparrow, Jenny Liu und Daniel M. Wegner als erstes untersucht und benannt wurde: Wenn wir wissen, dass wir Informationen später leicht wieder online finden können, erinnern wir uns deutlich schlechter an die Inhalte selbst. Stattdessen speichern wir oft nur, wo wir die Info finden – z. B. „Das stand doch in diesem Blog“ oder „Das hatte ich bei Wikipedia gesehen“.

Kurz gesagt: Wir merken uns den Weg zur Info – nicht die Info selbst.

Warum funktioniert unser Gehirn so?

Das Gehirn ist effizient – und manchmal faul. In der Vergangenheit war es überlebenswichtig, sich alles zu merken. Heute? Warum Energie verschwenden, wenn Google in Sekunden hilft? Unser Gedächtnis hat sich an diese neue Realität angepasst. Doch das hat Folgen.

Was bedeutet das für Schule, Studium & Alltag?

Gerade beim Lernen – fürs Abi oder im Studium – ist es gefährlich, sich zu sehr auf digitale Tools zu verlassen. Wer nur googelt oder auf Zusammenfassungen vertraut, versteht oft nicht die Zusammenhänge. Und wer denkt: „Ich kann’s ja nachschlagen“, merkt es sich meist gar nicht erst richtig.

Der Google-Effekt kann uns also bequem, aber oberflächlich machen.

Wie kannst Du damit besser umgehen?

Hier ein paar Tipps:

  • Wissen aktiv wiederholen (z. B. mit Karteikarten oder in eigenen Worten zusammenfassen)
  • Fragen stellen: Warum ist das so? Wie hängt es mit anderem Wissen zusammen?
  • Digitale Tools bewusst nutzen: Sie sind super, aber keine Ersatz-Gedächtnisse.
  • Pausen & Reflexion: Statt direkt zur nächsten Info zu springen – kurz innehalten und das Gelesene mental „abspeichern“.

Fazit

Der Google-Effekt zeigt: In einer Welt voller Wissen ist kritisches Denken wichtiger als reines Auswendiglernen. Wer Psychologie, Pädagogik oder Medien studieren will – oder einfach klüger lernen möchte – sollte sich bewusst machen, wie stark die digitale Welt unser Gedächtnis verändert.

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